Erfolgreich führen in stressigen Situationen

Dein Anti-Stress-Mise-en-Place

 

Unsere Branche ist unglaublich spannend, doch bringt sie oft auch ziemlichen Stress mit sich. Personalengpässe, Zeitdruck, anspruchsvolle Gäste und unerwartete Herausforderungen fordern uns immer wieder heraus.

 

In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie Deine Teammitglieder ganz unterschiedlich bei negativem Stress reagieren können, und wie Du –  je nach Persönlichkeitstyp – darauf reagieren kannst.

 

Wie unser Gehirn auf Stress reagiert

 

Kennst du das Gefühl, wenn das Service-Team alle Hände voll zu tun hat und unkoordinierte Hektik im Restaurant überhandnimmt?

Zu gesundheitsbelastenden negativen Stress kommt es genau dann, wenn unser Gehirn keine Strategie zum Bewältigen der jeweiligen Situation hat. Einfach gesagt: es fehlt am mentalen Mise en Place.

Das heißt umgekehrt, wenn Du viel Arbeit und dabei dennoch den Eindruck hast, alles zu schaffen, dann bist Du in einem positiven Stress – auch Flow genannt.

 

Auch wertvoll zu wissen: jeder im Team tickt anders – das Stressempfinden ist ganz individuell.

 

Erfolgreich führen in stressigen Situationen
Stressige Situationen empfindet jeder anders – auch die Reaktion darauf kann ganz verschieden sein

 

Dein Anti-Stress-Mise-en-Place

 

Grundsätzlich kannst Du schon im Vorfeld viel machen, um negativen Stress im Team vorzubeugen – denn Studien haben ergeben, dass sogar hier ein optimales Mise en Place stressvermeidend wirkt. Es kommt also auf die Vorbereitung/Strategie an: sei es arbeitstechnisch, als auch was das Verhalten der einzelnen Kollegen betrifft.

 

Was kannst Du also tun?

Negativen Stress für Dein Team kannst Du vermeiden durch:

 

  • klar kommunizierte Qualitätsstandards, die konsequent eingefordert werden
  • transparente Prozesse & Verantwortlichkeiten
  • ausreichende Ressourcen (Zeit, Material, Mitarbeiter)
  • Üben der Prozesse, damit die Arbeitsweisen verinnerlicht werden können – z.B. durch Rollenspiele mit dem Team, wenn mal grad nicht so viel los ist.

 

Stressfaktor Nr. 1: Unsicherheit

 

Der größte negative Stressfaktor ist Unsicherheit – das ist wissenschaftlich x-mal nachgewiesen worden, auch dass Unsicherheit langfristig krank macht. Genau mit den oben genannten Maßnahmen wirkst Du diesem Zustand entgegen, damit sich Dein Team wieder voll und ganz auf die Gäste konzentrieren kann.

 

 

Empathisches Führen in stressigen Zeiten

 

Je nach Persönlichkeit reagieren Deine Teammitglieder anders auf negativen Stress.

 

Darum zeige ich Dir hier

  • die vier klassischen Persönlichkeitstypen – angelehnt an das DISG-Persönlichkeits-Modell,
  • wie diese so drauf sind und
  • was sie in negativen Stresssituationen am besten unterstützt.

 

Denn wenn Du Deine eigene Verhaltensweise bei Stress und jene Deiner Leute kennst, kannst Du Dein Führungsverhalten dementsprechend aktiv gestalten.

 

 

Der dominante Typ – „Der durchsetzungsstarke Macher“

 

Optimales Verhalten gegenüber dem dominanten Typ: Klare Anweisungen geben, aber Autonomie respektieren.

 

Bei Stress neigen dominante Persönlichkeiten dazu, noch kontrollierender und direkter zu agieren. In solchen Situationen achtest Du darauf, klar zu kommunizieren, klare Ziele zu setzen und ihn in Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen.

Um negativen Stress zu vermeiden, ermutige ihn, Pausen einzulegen und auch alternative Perspektiven zuzulassen, statt sich an einer Lösung festzubeißen. Führe regelmäßig knappe sachliche Feedback-Gespräche.

Dies hilft ihm zu reflektieren, denn oft nimmt er sich zu viel auf einmal vor, stellt sehr hohe Ansprüche an die Anderen und ist zu ungeduldig mit dem Team.

Gefühle sind nicht seine Welt, damit tut er sich schwer.

„Der Macher“ braucht Klarheit und entschlossenes Zupacken.

 

 

Der initiative Typ – „Der kreative Partylöwe“

 

Optimales Verhalten gegenüber dem initiativen Typ: Strukturierte Unterstützung bieten und Flexibilität fördern.

 

Lass ihn viel im Team arbeiten – der initiative Typ braucht die Gruppe und seine Bestätigung durch sie.

Klare Qualitätskriterien und definierte Prozesse helfen ihm besonders. Argumentiere wohldosiert, eins nach dem anderen, ohne zu übertreiben – es braucht Geduld.

Denn der initiative Typ neigt dazu, Dinge nicht konsequent zu Ende zu bringen, sich bei Stress in seiner Kreativität zu verlieren oder die Ergebnisse zu optimistisch einzuschätzen.

Der initiative Typ braucht Akzeptanz für seine Vorschläge und langweilt sich schnell bei zu vielen Fakten.

 

 

Der stetige Typ – „Die zögernde Mutti“

 

Optimales Verhalten gegenüber dem stetigen Typ: Einfühlendes Zuhören und Raum für Selbstpflege geben.

 

Braucht überzeugende Gespräche für Veränderungen und konsequentes Einfordern von Arbeitszielen, da sie die Dinge gerne länger vor sich herschiebt.

Ein stetiger Typ braucht konsequente Führung und Fokus, damit sie sich nicht in ihrer Unentschlossenheit verheddert.

Unter Stress könnten stetige Persönlichkeiten übermäßig nach Harmonie streben und ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Darum zeige Mitgefühl und formuliere dennoch klare Erwartungen.

Wertschätze ihren ausgeprägten Gemeinschaftssinn – sie hält das Team zusammen und freut sich ganz besonders über ein Lob im richtigen Moment.

Die „zögernde Mutti“ mag keinen Zeitdruck und will, dass man sie ausreden lässt.

 

Der gewissenhafte Typ – „Der supergenaue Buchhalter“

 

Optimales Verhalten gegenüber dem gewissenhaften Typ: Anerkennung aussprechen und Perfektionismus entgegenwirken.

 

Gewissenhafte Persönlichkeiten könnten unter Stress noch perfektionistischer werden und übermäßigen Druck auf sich selbst ausüben. Spreche ihm Deine Anerkennung aus, setze realistische Ziele.

Um negativen Stress zu mindern, ist es wichtig, dass gewissenhafte Persönlichkeiten lernen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Fehler als Lernchancen zu betrachten.

Mit regelmäßigen Feedbackgesprächen überzeugst Du sie, neue Dinge auszuprobieren. Damit nimmst Du ihnen die Angst Fehler zu machen, denn Buchhalter-Typen sind Perfektionisten, die am liebsten alles selber machen.

Achte bei ihm ganz besonders darauf, Kritik sachlich darzustellen, da er bei Feedback sehr sensibel ist und alles gleich persönlich nimmt.

Mit einem ordentlichen Arbeitsumfeld schaffst Du die perfekte Umgebung, wo sich der ordnungsliebende „Buchhalter“ top wohlfühlt.

Der gewissenhafte Typ braucht umfangreiche Informationen und klare Antworten und ausreichend Zeit, alles richtig zu machen.

 

Persönlichkeits-Mix

 

Denke daran, dass jeder von uns in der Regel eine Art ‚Mischform‘ dieser vier Persönlichkeits-Typen ist und wir von jedem Typus Anteile in unterschiedlich ausgeprägter Form haben können – genau das macht die Sache so spannend.

 

Redet mit einander!

 

Eine der besten Stellschrauben, um negativem Stress entgegenzuwirken, ist Zeit investieren, um einander zuzuhören. Und wenn es eben grad mitten im Service nicht geht, dann macht das danach in aller Ruhe.

Allein schon 15 Minuten pro Tag im Team (z.B. Servicebesprechung) sind die beste Möglichkeit miteinander besser und reibungsloser am gemeinsamen Ziel arbeiten zu können.

 

No KI…

 

…dieser Blogbeitrag wurde von mir persönlich geschrieben – meine Zeit, mein Wissen, meine Erfahrung und meine Liebe zum Thema zahlen darauf ein.

Ich freu‘ mich auch immer über ein persönliches Feedback – schreibe mir gerne!

 

💙

Andrea

 

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Für bessere Prozesse, effizenteres Arbeiten und eine bessere Stimmung im Team. Und genau das spürt Dein Gast.

Meine Tools, um diesen Prozess optimal zu gestalten, kommen aus dem systemischen Team-Coaching und es ist jedes Mal wieder verblüffend, wie wirksam das Team innerhalb kurzer Zeit seine passenden Lösungen erarbeiten kann.

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