Der richtige Umgang mit Praktikanten im Service.
Überlasse diese Phase nicht dem Zufall! Gestalte die Einarbeitungsphase bewusst und begleite Deine Newcomer – es lohnt sich!
Regelmäßig unterstützen uns junge Praktikantinnen und Praktikanten aus der Hotelfachschule oder Studierende bei unserer Arbeit im Restaurant.
Überlasse diese Phase nicht dem Zufall! Gestalte die Einarbeitungsphase bewusst und begleite Deine Newcomer – es lohnt sich!
Je bewusster wir diesen Start mit dem Service-Team gemeinsam gestalten, umso schneller finden sich unsere neuen KollegInnen zurecht.
Am allerbesten klappt diese Arbeit, wenn man junge Leute mag und seine Fachkenntnisse und Erfahrungen gerne weitergibt. Und eine Portion Geduld zu Beginn ist sicher auch von Vorteil.
Klartext
Bevor ich Euch die wichtigsten 10 Tipps für die Zusammenarbeit mit Praktikanten aufzeige, hier noch ein paar ganz persönliche Zeilen an…
…die ArbeitgeberInnen: Ein Praktikant startet bei Null. Es ist ein Praktikant mit einem Praktikantenvertrag und noch kein voll ausgebildeter Chef de Rang. Stellt bitte Ressourcen zur Verfügung, dass sich Eure Ausbilder bewusst Zeit für Euren Nachwuchs nehmen können. Dafür erntet Ihr Mitarbeiter- und Gästezufriedenheit und baut Euer Image als erfolgreiche Arbeitgebermarke aus.
…das Stamm-Team: Habt Geduld! Dieser junge Mensch muss sich erst mal bei Euch im Haus zurechtfinden d.h. Wege, Orte, Schubläden, Wäschestücke, Besonderheiten, die Ihr in- und auswendig kennt, müssen erst erkundet werden. Das geht nicht von heute auf morgen.
…die AusbilderInnen: Ihr braucht Zeit für Eure Praktikanten. Falls diese grundsätzlich nicht gegeben ist, entstehen zwei Probleme:
– der Praktikant sucht sich einen anderen Betrieb oder steigt ganz aus, weil ihm nichts gezeigt wird oder er das Gefühl hat, nur herumgeschoben zu werden
und
– Du verlierst unnötig viel Energie und Freude an Deiner Arbeit, weil Du es gut machen willst, aber – neben der Gästebetreuung – die Zeit dafür nicht reicht.
Darum kläre mit Deinen Vorgesetzten ab, wie Ihr die Zeit Eures Praktikanten optimal gestalten könnt, dass alle ihr Erfolgserlebnis damit haben werden.
Mise en Place
– Kläre alle Formalitäten bereits vor dem ersten Arbeitstag.
– Informiere Dein Team rechtzeitig über den Neuzugang.
– Gib Deinem Praktikanten einen Buddy an die Seite – AZUBIS/Lehrlinge können Dir dabei eine große Stütze sein.
– Erdrücke den Praktikanten nicht mit endlosen Infos – kann sich kein Mensch merken – step by step ist besser.
– Überlege, ob Dein bestehendes Team die Vision des Hauses kennt und lebt. Es wirkt positiv ansteckend und motivierend auf die Praktikanten, wenn Kultur, Werte und Ziele des Hauses gepflegt werden und alle dahinterstehen.
– Kläre, BEVOR Dein Praktikant kommt, was Dir im Service oder Verhalten ganz besonders wichtig ist – jeder Betrieb tickt anders und Dein Praktikant kennt die Abläufe meist nur aus der Theorie.
– Schau auch mal zu meiner Onboarding-Checkliste – da findest Du noch mehr zu diesem Thema.
Was können wir also tun, damit unsere Praktikanten zügig im Team ankommen und mit Freude durchstarten?
10 Tipps, wie Deine Praktikanten einen top Start hinlegen
START
– Schicke Deinem Praktikanten vor dem ersten Tag eine Willkommens-Nachricht vom Team.
– Erkläre Deiner Praktikantin, wie ihre Arbeit zum Erfolg des Betriebes beiträgt.
– Organisiere ein praktisches Begrüßungsgeschenk, z.B. einen eigenen Flaschenöffner mit dem während des Praktikums schon gearbeitet werden kann.
Empathie
– Erinnere Dich zurück, wie Dein erster Arbeitstag war – es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
– Mache ein Willkommens-Foto vom Praktikanten gemeinsam mit dem Team – so bleibt der Start ins Berufsleben noch lange in Erinnerung.
Lernen
– Rollenspiele im Team helfen, die erste Unsicherheit gegenüber dem Gast abzubauen.
– Schaffe eine freundliche und unterstützende Umgebung, in der Deine Praktikantin gerne lernt und auch den Mut hat, Fragen zu stellen.
Kommunikation
– Sprich Klartext! Bei Arbeitsaufträgen immer mit Vornamen ansprechen – allgemeine Formulierungen kann ein Jugendlicher oft schwer zuordnen. Den Grund findest Du in diesem Artikel: ‚Auf welchem Ohr hört Dein Team‘
– Lobe immer spezifisch: was genau wurde gut gemacht? Damit kann Dein Praktikant seine Leistungen klar einordnen.
– Gib regelmäßig Feedback und hole auch gezielt Feedback von Deinem Praktikanten ein. Ein Vergleich beider Meinungen unterstützt den Lernprozess.
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinen Praktikanten und dass Du mit diesen 10 Punkten mehr Sicherheit für das Onboarding von jungen Servicemitarbeitern bekommst.
Denn es liegt an uns allen, das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass sich die Menschen wohl fühlen und gerne in unserer Branche bleiben.
Und wenn Du Unterstützung vom Profi brauchen kannst, dann schau mal hier vorbei oder schreib mir gerne.
💙
Andrea