Azubis richtig ausbilden

Auf was ist dabei zu achten?

 

Wie gestaltet man die Ausbildung im Betrieb, dass sie auch dem restlichen Team nützen kann? Und was brauchen Lehrlinge, dass die Ausbildung gelingt?

Bayerische Auszubildende waren 2017 im Durchschnitt 18,8 Jahre alt – hier findest Du die Daten Deines Bundeslands.

Die meisten Azubis bzw. Lehrlinge – wie man in A/Südtirol/CH sagt – sind in dieser Zeit noch voll in der Pubertät. Und diese Tatsache stellt uns vor manche Herausforderung, denn neurologisch gesehen ist das menschliche Gehirn in dieser Zeit in einer verrückten Umbauphase.

Doch keine Sorge – hier zeige ich Dir was einen pubertierenden Jugendlichen ausmacht und wie Du damit perfekt zurecht kommst.

Wenn Du dann zum Thema ‚Umbauphase‘ noch mehr erfahren willst, schau gern mal hier.

 

Was unterscheidet Auszubildende von den anderen Mitarbeitern?

 

Mal abgesehen von arbeitsrechtlichen Themen, auf die ich hier nicht näher eingehen werde: In dieser Lebensphase nabeln sich die Teenager von ihrem Elternhaus ab, in dem sie ja immer noch als Kind gesehen werden – genau deswegen ist der Ausbildungsbetrieb ein perfekter Ort zum erwachsen werden.

Dort wird der Teenager wie ein erwachsener Mitarbeiter behandelt, er erntet regelmäßig kleine und größere Erfolgserlebnisse, lernt Verantwortung zu übernehmen – und genau da leiten wir ihn hin.

 

Hier in Kürze die wichtigsten Fakten für Dich:

  • In dieser Lebensphase entwickeln sie sich vom Kind zum Erwachsenen, alles ist im Umbruch und gerade darum brauchen die Jugendlichen besonders ORIENTIERUNG & HALT.
  • Dies schaffst Du durch verbindliche REGELN im Betrieb, die Du auch konsequent einforderst. Schau dazu gerne auch mal hier: Kann man konsequent sein lernen? 
  • Je strukturierter die Ausbildung, umso besser – Du brauchst einen PLAN, was Du wie und wann zeigen willst.
  • Du bist ganz automatisch ein VORBILD für Deinen Azubi – im Guten, wie im Schlechten – sei Dir dem bewusst und handle verantwortungsvoll.
  • Jugendliche hören überwiegend mit dem Selbstkundgabeohr – mehr dazu findest Du hier: Auf welchem Ohr hört Dein Team?
  • Oft versteht man Jugendliche am besten, wenn man sich die eigene Jugend zurückerinnert 😉

 

Pflege eine gute Beziehung zu Elternhaus und Berufsschule – der Lehrling spürt es, wenn alle am gleichen Strang ziehen. Das gibt ihm Halt und genau das brauchen unsere ‚Pubertiere‘.

Und falls mal was nicht so gut läuft, kann man sich gegenseitig unterstützen. Du bist also nie allein mit der Ausbildung der Jugend.

 

Bindung der Azubis durch Entwicklungsmöglichkeiten

 

Die Lehre ist nicht nur ein gewöhnliches Arbeitsverhältnis. Gerade weil der Lehrling sich noch in der Pubertät und am Beginn seiner beruflichen Laufbahn befindet, braucht es neben fachlichen Inhalten auch persönliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Hier ein paar wichtige Punkte, auf die Du in der betrieblichen Ausbildung besonders Wert legen kannst – klingt eigentlich ganz simple, ist aber supereffektiv:

 

Sozial-/Persönlichkeitskompetenz:

  • Pünktlichkeit
  • Gepflegtes Auftreten
  • Regeln einhalten
  • Hilfsbereitschaft
  • Respektvoller Umgang mit Arbeitsutensilien & Inventar

 

Fachkompetenz/Kommunikative Kompetenz:

  • Der jeweiligen Situation entsprechend das passende Auftreten gegenüber dem Gast beherrschen
  • Regelmäßiges Training der optimalen Verhaltensweisen mit Rollenspielen

 

Methodenkompetenz:

  • Lerntechniken z.B. Mindmap, Lernkärtchen (analog/digital) zum Vertiefen von fachtheoretischen Inhalten

 

Nutze die Probezeit!

 

Es gibt aufgrund unserer demografischen Entwicklung leider zu wenig Bewerber am Arbeitsmarkt – oberstes Ziel ist es, dass unsere Azubi‘s bereits in der Probezeit eine gute Bindung zum Betrieb aufbauen. Das gelingt in erster Linie durch Wertschätzung, optimale Rahmenbedingungen und gute Organisation.

 

So hilft es enorm, sich bereits im Vorfeld zu überlegen, wie man die Ausbildung ideal gestalten möchte, damit der Azubi gerne zur Arbeit kommt und auch gerne bleibt.

 

Optimal ist es, wenn Du es schaffst, die Stärken Deiner Lehrlinge zu erkennen und sie im Rahmen des Ausbildungsplans besonders förderst.

 

Darum ist es so wertvoll, wenn Du die Probezeit dazu nützt, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu beobachten und soviel wie möglich zu erkennen:

  • Wo sind die Stärken (z.B. (fein)motorisch, Ausdrucksweise, Umgang mit Kollegen/Gästen)?
  • Wo die Schwächen?
  • Wie groß ist das Potential diese Schwächen auszugleichen?

 

Erleichtere Deinem Azubi den Start

 

Versetze Dich mal zurück in Deinen ersten Arbeitstag – kannst Du Dich noch erinnern?

Das Lampenfieber war groß, man hoffte alles richtig zu machen und sich nicht zu blamieren. Vieles war unklar. Unserer heutigen Jugend geht es genauso – auch wenn sie es sich nicht sofort anmerken lässt.

Gestalte gerade die Probezeit abwechslungsreich und positiv, um einen top Einstieg ins Arbeitsleben und in unsere Branche zu ermöglichen.

Online gibt es unendliche Informations-Quellen – doch am besten ist immer noch eine persönliche Info aus erster Hand. Darum schaffe Gelegenheiten, bei denen Deine Azubis Fragen stellen können. Um ihnen damit Unsicherheiten beim Start ins Arbeitsleben zu nehmen.

Etwa mit einem Info-Nachmittag mit allen Details zum Haus oder einem sog. ‚Startertag‘ für Organisatorisches – von erfahrenen Lehrlingen für neue Lehrlinge.

Sehr hilfreich ist es auch, den Neuen einen erfahrenen Lehrling als Pate zur Seite zu stellen.

Oder Du machst ein persönliches Welcome-Video.

So ermöglichst Du einen top Einstieg!

 

Und wenn Du für das Onboarding einen Plan brauchst, dann habe ich ein Goodie für Dich zum herunterladen: Die vier Stufen eines cleveren Onboardings.

 

Falls Du bei all der Einarbeitung & Planung unterstützt und entlastet werden möchtest, melde Dich gerne bei mir zu einem unverbindlichen Gespräch oder schreibe mir.

 

 

Feedback als Entwicklungschance

 

Neben den klassischen Rückmeldungen zu einzelnen Arbeitsschritten ist ein 1/2 jährliches Feedbackgespräch sehr förderlich. Darin kann man nochmal in Ruhe auf die individuellen Interessen, Stärken und Schwächen eingehen.

Jugendliche sehen die Welt oft mit anderen Augen, sie sind am Puls der Zeit. Sich hier zu öffnen, zuzuhören und gute Ideen anzunehmen, bringt neuen Input, hilft gegen Betriebsblindheit und beugt dem Stillstand des Unternehmens vor.

Im Feedbackgespräch geht es auch darum aufzugzeigen, wie es denn nach der Lehre weitergehen kann. Das gibt der Ausbildung einen Sinn, man weiß, wohin die Reise geht. Und hilft über manche schwierige Situation hinweg.

 

Grundlegendes zum Feedbackgespräch:

  • Termin rechtzeitig vereinbaren – nicht schnellschnell zwischen Tür und Angel
  • verbindlich einhalten
  • damit dem Gespräch Raum und Bedeutung geben
  • wichtige Inhalte vorab notieren
  • Top: einen Feedbackbogen als Gesprächsbasis, der vor dem Termin von beiden separat ausgefüllt wird (Fremdbild-Selbstbild)
  • Ruhiger Ort, an dem ungestört das Vier-Augen-Gespräch stattfinden kann

 

Dazu auch ein interessanter Podcast zu diesem Thema von der Deutschen Arbeitsagentur.

 

Das ganze Team profitiert

 

Viele dieser Vorschläge kannst Du in Deinen Onboarding-Prozess integrieren und profitierst somit auch bei anderen Neuzugängen, vor allem bei Praktikanten und Quereinsteigern.

Auch wenn für uns (alte Hasen) alles klar ist – für unsere Neuen ist es das lange noch nicht.

Mit regelmäßigem Feedback, klaren Vorgaben und transparenten Regeln, die alle im Team respektieren, schaffst Du eine perfekte Basis für die Ausbildung Deiner Neuen – egal ob Azubi oder Quereinsteiger.

Damit pflegst Du auch die passende Grundhaltung in Deinem Team. Sich auf den anderen einlassen und ein gemeinsames Ziel haben tut allen gut und fördert einen guten Spirit – bei MitarbeiterInnen und Gästen.

 

Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei!

 

Azubis richtig ausbilden

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Melde Dich einfach ganz unverbindlich bei mir! 

 

Schau auch mal zu meinem LinkedIn-Beitrag zum Thema Ursache und Wirkung in der Mitarbeiterführung.

 

 

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