Mitarbeiter führen und motivieren

Oder: Warum die Motivation neuer Mitarbeiter in der Gastronomie ganz schnell verlorengehen kann…

 

Du hast ein neues Teammitglied und wunderst Dich, dass die Motivation innerhalb kürzester Zeit zurückgeht? Obwohl Du und Dein Team doch immer nett und freundlich seid…

Doch nett und freundlich reicht nicht – es braucht mehr – einige wichtige Punkte zum Thema führen und motivieren habe ich hier für Dich zusammengestellt.

Ein Erfahrungsbericht

Gestern durfte ich auf der Straße ein Telefongespräch einer Gastro-Mitarbeiterin mithören. Offensichtlich war sie neu in einem Betrieb, war nach Feierabend auf dem Nachhauseweg und schilderte ihrem Gesprächspartner ihre Eindrücke und teilweise auch ihre Unzufriedenheit.

Doch warum war sie unzufrieden ?

Thema: Stellenbeschreibung

Sie musste Arbeiten verrichten, die nicht vereinbart waren.

Ins kalte Wasser werfen

Sie bekam Arbeitsaufträge, die sie zuvor noch nie gemacht hatte und die ihr auch nie gezeigt wurden.

Hier findest Du übrigens eine Methode, wie Du so eine Situation verhindern kannst – ganz easy mit dem 4-Stufen-Modell.

Thema: Organigramm

Bei ihr kamen urplötzlich neue Arbeits-/Verantwortungsbereiche hinzu, ohne dies zuvor gemeinsam abzusprechen.

Ihre Loyalität, in einer Notsituation mal hilfsbereit in einer anderen Abteilung einzuspringen, wird hier überstrapaziert. Der Betrieb geht davon aus, dass diese Tätigkeit auch weiterhin von ihr verrichtet werden kann.

Eine Generationenfrage

Vielleicht sagst Du jetzt: „Das ist halt mal so am Anfang in der Gastronomie – da mussten wir früher auch durch“.

Stimmt – ‚Früher‘ war das anders!

Wir wurden anders erzogen, in der Gesellschaft dominierten andere Werte, die Globalisierung war noch nicht fortgeschritten, es gab kein Internet, nur wenige wuchsen als Einzelkind auf… und und und…

All das beeinflusst einen junge n Menschen in seiner Entwicklung und darum denken, fühlen und agieren junge MitarbeiterInnen heute anders. Eine super Orientierung, was die Jungen von heute bewegt, was ihnen wichtig ist – und alles wissenschaftlich fundiert, findest Du hier.

Doch warum ist es wichtig, in der Arbeitswelt darauf Rücksicht zu nehmen?

Ganz einfach. Weil die Babyboomer in Rente gehen und wir aufgrund unserer Demografie keine anderen Mitarbeiter mehr bekommen. Selbst durch eine veränderte Migrationspolitik würde diese Situation mittelfristig kaum aufgefangen werden. Daher stellt sich die Frage, wie kann ich andere motivieren?

Motivation durch WARUM: wo ist der Sinn?

Dein Team kann optimal performen – ganz egal, welche Generation darin vertreten ist – wenn Du es sinn- und werteorientiert führst. Klingt kompliziert? Geht aber ganz einfach….

Erkläre Deinen Leuten WARUM sie etwas tun sollen.

Ein klassischer Arbeitsauftrag beschreibt, WAS zu tun ist. Z.B. „Bereite xxx vor, sauber und ordentlich, bis 14 Uhr muss die Arbeit abgeschlossen sein“.

Deine MitarbeiterInnen sind jedoch viel motivierter, wenn sie das WARUM hinter dem Arbeitsauftrag verstanden haben. Z.B. „Bereite xxx vor, bis 14 Uhr musst Du damit fertig sein. Es ist für den Gast ein besonders wichtiger Anlass, darum bitte besonders sauber und ordentlich. Wenn wir hier top performen, können wir ihn als Stammgast gewinnen und er wird weitere Veranstaltungen bei uns buchen“.

Merkst Du’s? Was klingt nun überzeugender?

Mit Deiner Begründung erkennen Deine Mitarbeitenden den Sinn und die dahintersteckenden Werte Deines Hauses. In diesem Beispiel finden sich die Werte Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Struktur wider.

Wenn Deine MitarbeiterInnen den Sinn hinter den Arbeitsaufträgen verstehen, können Sie sich mit Deinem Betrieb besser identifizieren und interne Zusammenhänge besser verstehen.

Gerade unsere jungen Teammitglieder blühen auf, wenn Sie sich einbringen dürfen und ihre Vorschläge ernst genommen werden. Doch klar ist auch: ernstgenommen heißt nicht 1:1 übernehmen müssen.

Also nicht wie früher, nach dem Motto: „Die/der Neue soll sich erst mal die Sporen verdienen, demütig sein und sich beweisen.“ Sondern offen sein für Neues, was diese Generation einbringt und sie motiviert.

Hier sind natürlich auch Grenzen zu ziehen – und diese kannst Du ihnen wiederum durch gute Strukturen (Betriebsregeln, Organigramm und aufzeigen der Verantwortlichkeiten) vorleben.

Ein toller Ansatz für sinnorientiertes Führen ist das Golden-Circle-Modell von Simon Sinek mit den 3 Ebenen: WHY, HOW und WHAT.

Deutsche Ausgabe seines Buchs: ‚Frag immer erst: warum‘

 

Mitarbeiter führen und motivieren

 

Wir können weder den Arbeitsmarkt umkehren noch die Entwicklung der jeweiligen Generationen verändern.

Schaffst Du es jedoch in Deinem Team gezielt SINN zu kommunizieren, bieten sich viele Möglichkeiten, Deine Arbeitsabläufe und das Klima im Betrieb kontinuierlich zu verbessern.

SINN und WERTE – neben gut durchdachten Rahmenbedingungen – helfen uns dabei, dass unser Team motiviert für den Betrieb einsteht.

Einer meiner Lieblingssprüche – von Konrad Adenauer – lautet:

„Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind – andere gibt’s nicht“

 

…und genau dieses sinn- und werteorientierte Führen hilft uns dabei, unsere Mitarbeiter anzunehmen und entsprechend unserer Betriebsziele zu leiten und motivieren.

 

Noch ein Tipp:

Deine Mitarbeiter kannst Du optimal motivieren, wenn Du es schaffst deren individuelle Bedürfnisse zu erkennen.

Wie Du – vielleicht auch unzufriedene Mitarbeiter – motivieren kannst findest Du hier: Mitarbeiter führen und motivieren.

 

 

 

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