Wie begeistere ich mein Team?
Begeisterte Mitarbeiter sind zufrieden und loyal. Sie zeigen ihren Optimismus gegenüber dem Gast, den Arbeitskollegen und ihrem privaten Umfeld.
Wie Begeisterung entsteht und wie sehr sie von der Führungskraft bzw. den Chefitäten abhängt, findest Du in diesem Artikel.
Nicht zu vergessen: Mitarbeiter werden nicht nur von den Abteilungsleitern geführt. Oft wird übersehen, dass selbst ein Chef de rang für seine Praktikanten und Azubis ein Vorgesetzter ist. Wird der Chef de rang hier nicht darauf vorbereitet (Mindset/Kommunikation) kann viel Porzellan kaputt gehen.
Begeisterung schafft Image
Wenn ich es schaffe meine MitarbeiterInnen für den Betrieb und die Branche zu begeistern entsteht ein enormer Wettbewerbsvorteil. Das Unternehmensimage pflegt sich automatisch – besser als jedes teuer produzierte Imagefilmchen auf Social Media – weil die MitarbeiterInnen gut & begeistert über ihren Arbeitgeber und ihre Tätigkeit sprechen. Das ist unbezahlbar.
Natürlich geht das nicht von heute auf morgen – dazu braucht es Zeit, Hirnschmalz und ein bewusstes pflegen der eigenen Haltung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unser Mindset beeinflusst alles – im Guten, wie im Schlechten.
„Dafür hab‘ ich keine Zeit!“ wird vermutlich so mancher sagen. Doch keine Sorge, die Zeit bekommst Du wieder zurück. Denn die Führungsebene (egal welche Betriebsgröße) wird entlastet, wenn Teammitglieder in Entscheidungen mit einbezogen werden und ihr Hirn einschalten (dürfen).
VUCA-Welt wird immer schneller
In einer VUCA-Welt schafft es der Unternehmer heute nicht mehr allein, auf alles adäquat reagieren zu können. Ungeduld, Schnelligkeit und steigende Ansprüche der Gäste sind zum Alltag geworden.
Bedürfnisse erkennen und mit Service begeistern
Auf Basis der guten alten Bedürfnispyramide von Maslow lässt sich ganz leicht aufzeigen, wie Begeisterung und Leidenschaft für Beruf und Betrieb gepflegt werden können.
Eine Hotelvereinigung, die besonders großen Wert auf faire Mitarbeiterführung legt, sind die Fair Job Hotels. Die Vision dieser Vereinigung stellt die Selbstverwirklichung der Mitarbeiter ins Zentrum ihres Handelns.
Die Rolle der Führungskraft hat sich weiterentwickelt vom ursprünglich klassischen Manager zum Coach, der mit emotionaler und sozialer Intelligenz sein Team leitet.
Doch wie geht Selbstverwirklichung?
Indem wir unsere Teammitglieder als Individuum und nicht nur als Arbeitskraft betrachten. Und – durch die richtigen Fragen 😊
Ganz einfache Fragen wie „was kann ich tun, dass Du Dich wohler fühlst?“ zeigen dem Mitarbeiter, dass man ihn ernst nimmt.
Auch die ehrliche Frage vom Vorgesetzten an die Mitarbeiterin: „Was mach ich falsch?“ dürfte für einige etwas ungewöhnlich wirken. Doch genau solche Fragen verkleinern den berühmten blinden Fleck und ermöglichen neue Impulse in unsere Arbeitsabläufe zu bringen.
Denn Selbstverwirklichung entsteht dann, wenn Vorgesetzte ihre Teammitglieder als Mensch – nicht nur als Mitarbeiter – ernst nehmen und indem ein Chef auch mal frägt: „was kann ich tun, dass Du Dich wohl/noch besser bei uns fühlst ?“.
Früher war alles anders
Halt! …wird da manch Babyboomer-Chef sagen – wir sind doch hier nicht im Streichelzoo. Die bekommen ja bezahlt, wozu dann noch der ganze Firlefanz. Ich wurde früher ja auch nicht gefragt, wie ich es gern hätte… Dafür hab‘ ich keinen Nerv – es reicht ja schon, dass meine Gäste immer anspruchsvoller werden…
Begeisterung schafft Bindung der Mitarbeiter ans Restaurant
Hier ist der neurologische Beweis! Es gibt eine einfache Begründung dafür, warum es sich lohnt auf sein Team einzugehen: Wo Begeisterung herrscht, entsteht Bindung. Durch die daraus resultierenden positiven Gefühle werden Hormone ausgeschüttet. In unserem Fall das Hormon Oxytocin.
Es ist neurologisch erwiesen, dass eine erhöhte Oxytocin-Ausschüttung viele positive Effekte auf unseren Körper hat, die auch dem Betrieb entgegenkommen:
- weniger Krankenstände,
- verminderte negative Stresswahrnehmung,
- Gemeinschaftsgefühl,
- stärkere Mitarbeiterbindung,
- erhöhte Kooperationsbereitschaft,
- geringere Fluktuation.
Das ist es doch, was sich alle Arbeitgeber wünschen.
Falls Du mehr zu diesem Thema wissen willst, hab‘ ich hier einen Buchtipp für Dich von Paul Zak.
Wo bleibt die Wirtschaftlichkeit?
Damit ist auch geklärt, ob sich diese Art, die MitarbeiterInnen zu führen ‚lohnt‘.
Gästezufriedenheit geht einher mit Mitarbeiterzufriedenheit und trägt dadurch maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Zufriedene Mitarbeiter und wirtschaftliches Arbeiten schließen sich also nicht per se aus.
Ein weiterer Aspekt hierzu wäre auch die Überlegung, wie wir Gäste dazu bringen, dass sie unsere Leistung wertschätzen und wir unsere Leistung nicht zu billig verkaufen.
Mehr dazu kannst Du im interessanten Interview mit Alexander Aisenbrey, Maria Mittendorfer – von den Fair Job Hotels – hören.
Mit den Themen:
- Wie entsteht eine wertschätzende Verbindung zu den MitarbeiterInnen?
- Wie bringen wir unsere Gäste dazu, dass sie unsere Leistung wertschätzen?
- Dem Mitarbeiter Zeit schenken
- Mitarbeiter sind Gastgeber
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