Einander besser verstehen – vier Ohren sind die Lösung!
Manchmal entstehen Missverständnisse, man redet irgendwie aneinander vorbei und grübelt dann, an was es denn gelegen hat. Hier zeige ich Dir den Grund dafür! Absolut erhellend im Umgang mit Menschen – egal ob im Job oder Privat.
Das ‚Beziehungs-Ohr‘
Kennst Du solche KollegInnen, die immer gleich alles persönlich nehmen…und schnell beleidigt sind? Das ist anstrengend, oder? Meist erkennen sie in Deiner Message nicht den sachlichen Inhalt, sondern glauben zu hören, ob man sie mag bzw. nicht mag.
Diese KollegInnen hören stark mit dem ‚Beziehungs-Ohr‘ und können – trotz sachlich formulierten Aufforderungen – gerne mal gereizt oder beleidigt reagieren. Sie haben aber auch Ihre Stärken! Menschen, die stark auf dem Beziehungsohr hören, sind besonders feinfühlig und können darum besonders gut auf den Gast und seine Wünsche eingehen.
Das ‚Appell-Ohr‘
Ein Glücksfall im Team ist jemand, der sofort losstartet, wenn etwas fehlt oder hinunterfällt. Hast Du so einen Kollegen oder Kollegin? Gratuliere. Solche Teammitglieder sind Gold wert und tun der Stimmung im Betrieb unheimlich gut. Sie hören stark auf ihrem ‚Appell-Ohr‘. Auch ohne Aufforderung – allein schon durch die Situation – fühlen sie sich verantwortlich zu helfen.
Ihre Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen werden von Team, als auch Gästen sehr geschätzt – ähnlich, wie beim ‚Beziehungs-Ohr‘. Diese KollegInnen punkten mit ihrer zupackenden Art.
Irgendwann kann es dem ‚Appell-Ohr‘-Kollegen auch zu viel werden: er/sie fühlt sich erdrückt von der unterbewusst selbst auferlegten Verantwortung und beginnt zu zicken… was ihn noch mehr nervt, denn eigentlich wollte er doch nur für alle da sein.
Das ‚Selbstkundgabe-Ohr‘
Sagst Du gern „Das müssen WIR noch machen“? Und bist dann enttäuscht, wenn nichts weitergeht?
Es gibt KollegInnen, die sich so nicht angesprochen fühlen.
Vermutlich hören sie auf dem ‚Selbstkundgabe-Ohr‘. Damit konzentrieren sie sich einerseits voll und ganz auf ihre Mitmenschen, andererseits bringen sie Arbeitsaufträge/Probleme etc. nicht mit sich selbst in Verbindung. Z.B. hören sie, dass jemand verärgert ist, kommen jedoch nicht darauf, dass dies mit ihnen zu tun haben könnte.
Unsere Jugendlichen – wir wissen, deren Gehirn ist gerade in einer großer Umbauphase – hören während der Pubertät stark mit dem ‚Selbstkundgabe-Ohr‘.
Wenn Du sicher gehen willst, dass Aufgaben zuverlässig erledigt werden, dann sprich ihn/sie immer direkt mit Namen an. Also kein allgemeines „wir müssen das noch machen“ sondern „Birgit/Xaver, bitte erledige x/y/z….“ – damit küsst Du das ‚Selbstkundgabe-Ohr‘ wach 😉
Team-KollegInnen mit ausgeprägtem ‚Selbstkundgabe-Ohr‘ sind äußerst empathisch, kommen besonders gut bei den Gästen an und distanzieren sich viel leichter als ‚Beziehungs-Ohren‘.
Das ‚Sach-Ohr‘
Dann gibt es noch die ‚Sach-Ohren‘. Mit ihnen ist es recht easy – eben rein sachlich. Das wirft man ihnen auch manchmal vor: das sie unterkühlt wären und nichts Persönliches ins Team bringen.
Doch warum hören wir auf so unterschiedlichen Kanälen bzw. Ohren?
Das hängt mit unserer Sozialisierung zusammen – mit unseren Vorbildern, die uns von Kindesbeinen an geprägt haben. Hier gibt es auch kein richtig oder falsch, denn jeder hört, was er hören kann.
Es wurden vier unterschiedliche ‚Hör-Typen‘ entdeckt – jeder kann sozusagen auf vier verschiedenen Kanälen kommunizieren und je nach Situation/Stimmung unter diesen Kanälen wechseln. Und genau das ist die Herausforderung: zu verstehen, auf welchem Kanal Dein Gegenüber gerade ‚funkt‘.
Für die Zusammenarbeit im Team hilft es enorm, diese ‚Hör-Typen‘ zu entdecken und zu verstehen. So können wir auf das Verhalten unserer TeamkollegInnen besser eingehen.
Hast Du schon herausgefunden, auf welchen Ohren du überwiegend hörst?
* Friedrich Schulz von Thun entdeckte diese vier Ohren. Seit ich davon erfuhr, verstehe ich endlich, wie es zu teilweise gravierenden Missverständnissen im Team kommen kann. Es ist eine absolute Erhellung im Umgang mit Mitmenschen (auch im Privatleben 😉).
PS:
Damit Du Dich voll und ganz auf Dein Team, wie es tickt und was es braucht (hierzu empfehle ich Dir auch meinen Artikel „Das Geheimnis begeisterter Mitarbeiter„) konzentrieren kannst, biete ich Dir gerne meine Unterstützung an.
Top Service setzt reibungslose Prozesse voraus.
Klappt bei Dir die Zusammenarbeit zwischen Küche und Service oder die Kommunikation der Rezeption mit den anderen Abteilungen immer reibungslos?
Oder fällt es Dir schwer, regelmäßige Feedback-Routinen und mehr Verständnis für andere Abteilungen in Deinen Hotelalltag zu integrieren?
„Mich frustriert es, wenn der Alltag all meine guten Vorsätze wieder wegfegt“, so der O-Ton eines Kunden.
Dabei kann eine kontinuierlich gepflegte Unternehmenskultur so herrlich beflügeln. Gäste und MitarbeiterInnen!
Dabei kann ich Dich unterstützen. Schau dazu gerne hier.